Legalisierter Raub

Die Ausplünderung der Juden in der NS-Zeit

Umgesetzt wurde die Ausplünderung jüdischer Bürger von Beamten der Finanzbehörden in Kooperation mit anderen Stellen.

 

Unter dem Titel "Legalisierter Raub" zeigte eine Ausstellung in der Gedenkstätte KZ Osthofen bei Worms im Januar 2014 die Ausplünderung der Juden in der NS-Zeit.

 

Das nationalsozialistische Regime verlangte eine sogenannte Reichsfluchtsteuer von Menschen, die sich durch Emigration retten wollten. Wer deportiert wurde, verlor ohnehin alles. Bei Auktionen "aus jüdischem Besitz" wechselten dann Möbel, Spielzeug, Geschirr und Lebensmittel die Besitzer. Es ging nicht nur um Konten und Wertpapiere. Umgesetzt wurde die Ausplünderung jüdischer Bürger von Beamten der Finanzbehörden in Kooperation mit anderen Stellen.Die mit regionalen Exponaten ergänzte Wanderausstellung informierte über Täter und Opfer dieses staatlichen Raubzuges.

 

Der rheinland-pfälzische Finanzminister Carsten Kühl (SPD) sagte bei der Eröffnung, das besondere Verdienst der Ausstellung sei, "das Augenmerk auf ein konstituierendes Element der Verwaltung zu werfen, auf die scheinbar unpolitische Finanzverwaltung". So werde deutlich, wie perfide und perfekt der gesamte deutsche Staat die Judenvernichtung betrieben hat, in all seiner grausamen Konsequenz. Kühl: "Und alle haben nur Befehle ausgeführt, Gesetze und Verordnungen umgesetzt."