Die Deportation der Juden nach Gurs
Am 22. Oktober 1940 war die Pfalz "judenfrei"
Am 22. Oktober 1940 wurden über 6.500 Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland ("Saarpfalz") – vom Säugling bis zum 98-jährigen Greis – auf Betreiben der Gauleiter Robert Wagner und Josef Bürckel in das im unbesetzten Frankreich gelegene Internierungslager Gurs am Rande der Pyrenäen deportiert. Für viele von ihnen war dies nur eine Zwischenstation in die Vernichtungslager des Ostens.
Eine Tafel an der Straße zwischen der Stadt Oloron und dem Dorf Gurs informiert über die Geschichte des Lagers. Bei der Zeile "6500 Juifs ALLEMANDS du Pays de BADE" fehlt der Hinweis auf die Juden aus der Pfalz und dem Saarland.
203 der Pfälzer Deportierten starben in französischen Lagern, darunter zum Beispiel Emil und Sophie Kaufmann aus Frankenthal. Sophie Kaufmann starb bereits am 28.10.1940 in Gurs. Sie hat den Grabstein Nummer 34. Emil Kaufmann starb drei Tage später am 31.10.1940 in Gurs. Sein Grabstein hat die Nummer 48
338 Pfälzer Juden wurden ab August 1942 in osteuropäische KZs transportiert und dort ermordet.
78 konnten auswandern oder untertauchen.
112 überlebten und wurden befreit.
Von 94 Opfern der Deportation fehlen verlässliche Angaben.