Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz
Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz
Unmittelbar nach Kriegsende 1945 versuchten die Überlebenden wieder eine Jüdische Kultusgemeinde aufzubauen. Im Jahre 1950 wurde die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz eine Körperschaft des öffentlichen Rechts (K.d.ö.R.) und gleichzeitig Rechtsnachfolgerin aller ehemaligen pfälzischen Kultusgemeinden. Das Büro befand sich im erhalten gebliebenen Verwaltungsgebäude der früheren jüdischen Gemeinde in Neustadt in der Ludwigstraße 20.
Im Jahre 1953 wurde in diesem Gebäude ein Betsaal eingerichtet.
Im Jahre 1960 wurde ebenfalls in Neustadt unter großen Anstrengungen ein jüdisches Altersheim eröffnet, das aber 1987 wegen zu geringer Belegung geschlossen werden musste. Gleichzeitig musste die darin untergebrachte Synagoge aufgegeben werden.
Im Jahre 1960 lebten wieder 600 Juden in der Pfalz, Rückwanderer und Zuwanderer aus Osteuropa. Die Gemeinde ist in den Jahren danach kontinuierlich kleiner geworden. Zum Stichtag 1. Januar 1992 gehörten ihr noch 72 Mitglieder an - ihre Auflösung schien absehbar. Durch die Zuwanderung aus den ehemaligen GUS-Staaten (Sowjetunion) gab es ab 1992 wieder einen Zuwachs auch an jüngeren Gemeindemitgliedern.
Zuwanderer in Speyer und Kaiserslautern wollten vor Ort jüdische Gemeinde gründen. Nicht zuletzt durch mehrere Gerichstverfahren hat die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz ihren Anspruch, einzige Gemeinde zu sein, durchgesetzt. Seit Jahren fördert sie eigene Strukturen in Ludwigshafen, Speyer und Kaiserslautern. Sie werden auf den folgenden Seiten - nicht korrekt - als Jüdische Gemeinden bezeichnet.
Geschäftsstelle seit
9. November 2011
in Speyer
Die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz hat am 9. November 2011 den Sitz ihrer Geschäftsstelle von Neustadt in das neue Gemeindezentrum mit Synagoge in Speyer am St. Guido-Stiftsplatz verlegt. Der damalige Geschäftsführer Daniel Nemirovsky begründete dies gegenüber der Presse unter anderem mit den Kosten, die mit der Unterhaltung mehrerer Gebäude für die Kultusgemeinde entstünden. Wichtiger sei jedoch die Bedeutung Speyers in der jüdischen Geschichte. "Es besteht innerhalb der Gemeinde eine große Übereinstimmung, dass Speyer mit seiner fast 1000-jährigen jüdischen Tradition, seinen Kulturgütern und der neuen Synagoge der richtige Ort für den Hauptsitz ist", erklärte Nemirovsky.
Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde ist seit August 2010 Israil Epstein.
Die Gemeinde hat zurzeit 652 Mitglieder.
Sie ist Mitglied im Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz (K.d.ö.R.)
Marina Nikiforova ist seit 1. August 2015 neue Geschäftsführerin
Marina Nikiforova ist seit 1. August 2015 neue Geschäftsführerin der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz. Sie ist 47 Jahre alt und stammt aus Neustadt. Der bisherige Geschäftsführer Daniel Nemirovsky nach fünf Jahren Tätigkeit in der Kultusgemeinde die Geschäftsführung der jüdischen Kultusgemeinde in Karlsruhe übernommen.
Nikiforova ist für 652 Mitglieder und drei Gemeindehäuser in Kaiserslautern, Ludwigshafen und Speyer zuständig. Sie werde auch weiterhin die Sozialabteilung leiten, betonte die Sozialarbeiterin, die seit 2001 in der Gemeinde angestellt ist. Für gute Bedingungen der Senioren zu sorgen sowie die Jugend für das Gemeindeleben zu interessieren, seien besondere Anliegen. Wie bereits in Neustadt und Kaiserslautern wolle sie die Kultusgemeinde künftig auch im Speyerer Interreligiösen Forum vertreten und aktiv mitarbeiten.
Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz
Am Weidenberg 3
67346 Speyer
Telefon (06232) 9901761 täglich von 9 - 12 Uhr
Fax (06232) 9901763
E-Mail: juedische-kultusgemeinde@t-online.de
Internet: www.jkgrp.de