Jüdische Friedhöfe
Der Heilige Sand in Worms gilt als ältester jüdischer Friedhof Europas. Er dürfte gleichzeitig mit dem Bau der ersten Synagoge in Worms (1034) angelegt worden sein. Der älteste erhaltene Grabstein, der des Jakob ha-Bachur, stammt aus dem Jahr 1076. Insgesamt umfasst der Friedhof zirka zweitausend Gräber. Nachdem 1911 ein neuer jüdischer Friedhof außerhalb der Stadt angelegt wurde, lief die Nutzung des Heiligen Sandes weitgehend aus. Die letzten Bestattungen wurden in den 1930er Jahren durchgeführt.
Ob hier im 18. Jahrhundert auch Juden aus Frankenthal beerdigt wurden, ist nicht bekannt. Erst nach der Gründung der Jüdischen Gemeinde in Frankenthal um 1785 zogen mehr Menschen jüdischen Glaubens hierher.
Es gibt heute noch über 2.000 jüdische Friedhöfe in Deutschland. Vielerorts sind sie die letzten sichtbaren Zeugnisse eines einst blühenden jüdischen Lebens in Städten und Gemeinden. Sie sind aber
auch Quellen für die Entwicklung der Friedhofskultur über zwei Jahrhunderte.
Nach den Gesetzen des Judentums sind auf einem Jüdischen Friedhof Erdbestattungen üblich. Die dauerhafte Totenruhe gilt als unantastbar. Besucher legen statt Blumen in der Regel kleine Steine auf
das Grab.
Jüdische Friedhöfe gab es um diese Zeit auch in Wachenheim und Heuchelheim.
Der jüdische Friedhof in Wachenheim wurde bereits im 16. Jahrhundert angelegt. In einer Urkunde des Stiftes Limburg taucht bereits 1522 der Name "Judengruben" auf, ebenso in einem Protokoll der Stadt Wachenheim aus dem Jahr 1548.
Erstmals sicher genannt wird der Friedhof 1579. Er war lange Zeit zentraler Begräbnisplatz zahlreicher umliegender jüdischer Gemeinden zwischen Frankenthal und Speyer, bis zuletzt auch von Bad Dürkheim. Der älteste erhaltene Stein ist von 1725. Auf dem Friedhofbefinden sich zirka 1000 Grabsteine. Er wurde letztmals 1874 erweitert.
http://www.alemannia-judaica.de/wachenheim_friedhof.htm