Europäischer Tag der jüdischen Kultur
Der Europäische Tag der Jüdischen Kultur besteht seit 1999.
Der Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal beteiligt sich daran jedes Jahr mit drei Führungen:
- Stolpersteine
- Jüdische Friedhöfe
- Jüdisches Leben in Frankenthal seit 1785
(Die aktuellen Daten findet man zeitnah auf den Seiten Aktuell.)
Jüdische und nicht-jüdische Organisationen in fast 30 europäischen Ländern erinnern an das europäische Judentum, seine Geschichte, Traditionen und Bräuche. Auf lokaler und regionaler Ebene finden Führungen zu Stätten jüdischer Kultur, Konzerte, Ausstellungen und Vorträge statt.
Der Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal erinnert seit 2003 jedes Jahr im September an die Geschichte der Juden in Frankenthal.
Die jüdische Gemeinde wurde um 1785 gegründet. Am 28. August 1885 fand die Einweihung einer zweiten, neuen Synagoge in der Glockengasse 12 unter "reger Anteilnahme der Frankenthaler Bevölkerung", wie die damalige Zeitung erwähnte, statt.
Im Jahr 1900, als die aufstrebende Industriestadt 16.899 Einwohner hatte, lebten hier 371 Juden, das waren rund zwei Prozent. 1933 begann die systematische Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung auch in Frankenthal. Viele konnten rechtzeitig flüchten. Die meisten, die in Deutschland blieben, wurden später in den Vernichtungslagern ermordet. Mit der Deportation der 39 noch in Frankenthal lebenden Kinder, Frauen und Männer am 22. Oktober 1940 nach Gurs in Südwestfrankreich endete die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Frankenthals.
Heute leben wieder Menschen jüdischen Glaubens aus der ehemaligen Sowjetunion in Frankenthal. Sie beteiligen sich am Leben der Jüdischen Kultusgemeinde Rheinpfalz und besuchen die Synagoge in Ludwigshafen.
Stolpersteine in Frankenthal
6. September 2020
11 - 12 Uhr
Aktion Stolpersteine in Frankenthal
Referent:
Rüdiger Stein
Treffpunkt vor der Zwölf Apostel Kirche
Ecke Carl-Theodor-Straße und Kanalstraße
Die Führung dauert eine Stunde und ist kostenfrei.
Bei Dauerregen fällt die Führung aus
87 Stolpersteine erinnern seit 2005 vor deren ehemaligen Häusern und Wohnungen an das Schicksal jüdischer Menschen.
Die Jüdischen Friedhöfe in Frankenthal
6. September 2020
15 Uhr
Die beiden Jüdischen Friedhöfe
im Hauptfriedhof Frankenthal
Führung zirka 1,5 Stunden
Referent: Werner Schäfer
Treffpunkt: Hauptfriedhof Eingang Wormser Straße (Parkplatz)
Vor der Trauerhalle
Eintritt frei
Bei Dauerregen findet ein Fotovortrag in der Trauerhalle statt
1806 erwarb die Stadt Frankenthal ein Gelände, das 1821 zum städtischen Friedhof wurde. An seiner Ostseite kaufte die Jüdische Gemeinde 1820 ein Feld für ihren eigenen Friedhof. Ab 1940 wurden auf einem Teil dieses Friedhofs Zwangsarbeiter beerdigt. 1918 wurde ein weiterer Jüdischer Friedhof eröffnet.
250 Jahre Juden in Frankenthal
6. September 2020
17 Uhr
250 Jahre Juden in Frankenthal
Stadtführung
Referent: Herbert Baum
Treffpunkt:
Gedenkplatz für die ehemalige Synagoge
Ecke Glockengasse/ Synagogengasse (Spielplatz)
Führung zirka 2 Stunden
Eintritt frei
Bei Dauerregen fällt die Veranstaltung aus
Von der Glockengasse, wo bis 1952 die zerstörte Synagoge stand (Ecke Synagogengasse), geht es vor allem zu den jüdischen Wohnhäusern und Geschäften in der Innenstadt. An mehreren Stationen beschreibt Herbert Baum die 250-jährige Geschichte der Juden in Frankenthal. Die Teilnehmer/innen erhalten Mappen mit den wichtigsten Fotos.
Mail: herbaum@t-online.de